Pädagogik

Ernährung

Die Form, wie gemeinsam Mahlzeiten gestaltet werden, kann viel  bedeuten,  nicht nur hinsichtlich des Rhythmus im Tageslauf, sondern auch in sozialer und ernährungsphysiologischer Hinsicht. Wir achten auf eine gesunde, kindgerechte und ausgewogene Ernährung. Frühstück und Mittagessen werden frisch zubereitet und gemeinsam eingenommen. Für den Kindergarten wird das Mittagessen in unserer Schulküche mit Hilfe von Schülern und Eltern frisch zubereitet. Es werden saisonale, regionale und vorwiegend biologisch- dynamische Lebensmittel verwendet. Es gibt einen Zweiwochenplan, der im Kindergarten aushängt, das Essen ist überwiegend vegetarisch.

Eurythmie

 Eurythmie ist ein wesentlicher Bestandteil der Waldorfpädagogik und wird vom Kindergartenalter an bis zum Ende der Schulzeit angeboten. Im Waldorfkindergarten wird Eurythmie einmal wöchentlich angeboten. Sprache, Bewegung und musikalische Klänge unterstützen die ganzheitliche Entwicklung des Kindergartenkindes in der Eurythmie. Sie fördert die Grob- und Feinmotorik, die Sinne werden gepflegt (Gleichgewichtssinn, Bewegungssinn, Tastsinn, Sehsinn, Hörsinn und der Lebenssinn). Die Orientierung im Raum und das soziale Verhalten in der Kindergartengruppe werden gefördert.

Freies Spiel

Jedes Kind bringt eine wunderbare Begabung mit: das ist die Fähigkeit zu spielen. Durch sein Spiel bringt es alle seine Sinne zur Entfaltung und erkundet seine Umwelt. Indem es sich mit allen Gegenständen auseinandersetzt, sie miteinander und seinem Körper ins Spiel bringt, bildet es sich permanent und umfassend. Dabei bedarf es keiner Anleitung oder Erläuterungen. Ideal ist, wenn sich dem Kind die Begriffe aus konkreten Erfahrungen und Handlungen, aus dem unmittelbaren Begreifen beim freien Spiel ergeben. Schon die gesamte Bewegungsentwicklung ist in diesem Sinne ein kreatives, vollkommen aus eigener Aktivität gestaltetes Geschehen, an dem sich das Kind selbst bildet und erzieht. Eingriffe in das freie Spiel vermeiden wir möglichst, denn das Kind erlebt befriedigt seine Selbstwirksamkeit und fühlt sich zu weiteren Spielen angeregt. So werden Autonomie und Selbstvertrauen gestärkt. Im Laufe der Kindergartenzeit verändert sich das Spielverhalten der Kinder vom spontanen, von seinen eigenen Körper oder Gegenstände angeregten, zu geplanten und organisierten Spiel, mit und ohne Partner. Kindergartenkinder kurz vor Eintritt ins Schulalter handeln bereits aus großer Überschau, verarbeiten Erlebtes durch Großkonstruktionen und geben Regie in komplexen Abläufen. Sie beziehen Gleichaltrige wie Jüngere mit ins Spiel ein und verfügen bereits über soziale Kompetenzen, um regulierend in das Spielgeschehen einzuwirken. In ihrem Spiel arbeiten die Kinder intensiv, erleben durch alle Sinne die Gesetzmäßigkeiten der Natur, wirken im sozialen Gefüge  und betreiben im umfassendsten Sinn Selbstbildung. Nicht durch gedankliche Betrachtung und Reflexion, sondern durch tätiges Sich-Verbinden mit der Welt.

Rhythmus und Wiederholung

Es wirkt auf die Kinder außerordentlich wohltuend, ja heilsam, wenn der Tagesablauf nicht chaotisch verläuft, sondern rhythmisch gegliedert einer bestimmten Ordnung folgt. Rituale spielen hier eine große Rolle, besonders an den Schnittstellen von Aktivität und Entspannung, Wachen und Ruhen, Tag und Nacht. Rhythmische Zeitgestaltung fördert nicht nur die seelische Ausgeglichenheit der Kinder, sondern wirkt sich auch positiv auf die Gesundheit der Kinder aus. Durch diese Struktur werden dem Kind Sicherheit und Verlässlichkeit vermittelt, es kann seine freien Gestaltungsräume optimal nutzen. Veranlagt werden damit auch die leiblichen  Grundlagen für gewisse Überschusskräfte, mit denen das Kind  später im Erwachsenenleben  die nicht immer geordneten unrhythmischen Tagesläufe seines Lebens meistert und seine Gesundheit  schützen kann. Folgende regelmäßig stattfindende Tätigkeiten – im Tages-, Wochen- oder auch Jahresrhythmus – erlebt das Kind bei uns:  Frühstück vorbereiten, Aufräumen, Morgenkreis, Handarbeit und handwerkliches Tun auch im Erleben der Jahreszeitenfeste, Raumgestaltung, Pflegen und Gestalten des Gartens,  Aquarellmalen, Bienenwachskneten und vieles mehr.

Vorbild und Nachahmung

Ungeachtet der Fähigkeit zur Selbstbildung benötigt das Kind auf allen Gebieten Vorbilder, an denen es sich orientieren und die es nachahmen kann. Die innere Haltung und das äußere Verhalten der Erwachsenen bilden die erste und elementarste Lernumgebung des kleinen Kindes, die in seiner Biografie wesentliche Spuren hinterlässt. Die Fachkraft ist angehalten diese Wirkung auf das Kind in all ihren Tätigkeiten im Bewusstsein zu haben und den Tag danach auszurichten.

Pädagogische Grundlagen

Das Kind ist eine einmalige, unantastbare Individualität, die schon vor der Geburt und Konzeption existiert hat. Es bringt sein persönliches Schicksal mit und seine zunächst noch verborgene Ziele und Begabungen, die nach und nach hervortreten. Jedes Kind bietet ein Spektrum einzigartiger Besonderheiten, durch sein Temperament und seine Begabung. Entwicklung ist ein komplexes individuell verlaufendes Geschehen. Kinder sind von Umweltfaktoren abhängig und auf Unterstützung angewiesen.   Erziehung und Bildung haben die Aufgabe, den jungen Menschen auf seinem Wege der Selbstfindung zu unterstützen, damit er die in ihm liegenden Fähigkeiten und Intentionen entdecken und entfalten kann. In dem Maße, wie er fähig wird, immer mehr in Übereinstimmung mit sich selbst und den eigenen Zielen zu leben, ist er frei und selbstbestimmt. Das versetzt ihn in die Lage, Verantwortung übernehmen zu können, nicht nur für die eigene Entwicklung, sondern auch für die Entwicklung seines Umfeldes.

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