Die Mittelstufe

5. Klasse:

Die Entwicklung des Kindes macht es in diesem Alter reif, mit den ersten wirklichen Geschichtlichen Begriffen umzugehen. In charakteristischen Bildern wird ihm das Wesentliche der altindischen, der urpersischen, der ägyptisch-chaldäischen und der griechischen Kulturepochen zum Erleben gebracht. Die Kinder lernen die griechische Sprache und Schrift kennen und vertiefen in dieser Begegnung ihre Beziehung zu unserer geschichtlichen Vergangenheit. Die Heimatkunde wird zur eigentlichen Geographie – der Blick wird auf Deutschland mit seinen Flüssen, Seen und Gebirgen gerichtet. In der Naturkunde behandelt man die Pflanzen im Zusammenhang mit der Bodenbeschaffenheit auf denen sie wachsen (Wald, Wiese, Sumpf, Gebirge). In Deutsch und in den Fremdsprachen werden grundsätzliche grammatikalische Begriffe eingeführt, in Mathematik der Sprung vom Bruchrechnen zu den Dezimalzahlen vollzogen.

6. Klasse:

Mit der Vollendung des 12. Lebensjahres überschreitet das Kind eine auffallende Schwelle in seiner Entwicklung. Ein neuer Wachstumsschub kündigt sich an, Sehnen- und Knochensystem prägen sich stärker aus, die Anmut in den kindlichen Bewegungen verschwindet, das intellektuelle Bewusstsein erwacht. Diesem Umstand wird besonders im naturwissenschaftlichen Unterricht Rechnung getragen. In der Naturkunde bespricht man Minerale und Gesteine im Zusammenhang mit der Geographie. Von der europäischen Länderkunde geht man über zur Himmelskunde, zur Astronomie. Der erste Physikunterricht macht die Schüler mit den elementaren Phänomenen der Akustik, Optik, Wärmelehre, Elektrizität und Magnetismus vertraut. Die Geschichte der Römer und die Nachwirkungen der griechisch-römischen Kultur bis in das späte Mittelalter werden behandelt, begleitet vom Sprechen und Schreiben lateinischer Texte. Das Rechnen bringt mit der Zins- und Prozentrechnung den Übergang zur abstrakten Algebra.

7. Klasse:

In der 7. Klasse wird dem Interesse der Schüler für naturwissenschaftliche Zusammenhänge im verstärkten Maße Rechnung getragen. In der ersten Chemieepoche werden, von der Verbrennung und Salzbildung ausgehend, die ersten Grundlagen der Chemie erarbeitet. Auch die physikalischen Kenntnisse werden vertieft. Wichtige Grundbegriffe der Mechanik wie Hebel und Flaschenzug werden behandelt. In der Naturkunde bespricht man Ernährung und die Bedingungen von Gesundheit und Krankheit des Menschen. Die Geschichte wird weitergeführt bis zum Beginn der Neuzeit. Die Mathematik vermittelt Kenntnisse des Potenzierens, Radizierens und die Lehre von den Gleichungen. Die in der 6. Klasse begonnene Geometrie wird bis zum Pythagoräischen Lehrsatz fortgeführt.

8. Klasse: In der 8. Klasse wird vieles zu einem vorläufigen Abschluss gebracht. Der Geschichtsunterricht wird in großen Zügen bis zur Gegenwart fortgeführt. Besondere Berücksichtigung findet die Kulturgeschichte. In der Naturkunde kehrt man wieder zum Ausgangspunkt der 4. Klasse zurück und lernt den Menschen nun im Zusammenhang der Naturgesetze kennen. Die Physik behandelt Optik, Hydraulik, Aerodynamik sowie Dampfmaschine und Verbrennungsmotor. In der Chemie bespricht man Stärke, Zucker, Eiweiß und Fette im Zusammenhang mit der Ernährung des Menschen. Sowohl Rechnen als auch Algebra werden in vielseitiger Anwendung geübt und die Geometrie führt bis zur Flächen- und Körperberechnung geometrischer Figuren. Der Deutschunterricht sucht Verständnis zu wecken für epische und dramatische Darstellungen. Goethe, Schiller und ihre Zeitgenossen werden eingehend besprochen. In dieser Zeit wird das Klassenspiel erarbeitet, ein Theaterstück, an dem die ganze Klasse mitwirkt und das im Tun stärkend auf die Klassengemeinschaft wirkt.