
In diesem Jahr feiern wir unser 80-jähriges Bestehen – ein Anlass, der uns innehalten lässt, zurückzublicken und zugleich mit Freude nach vorn zu schauen. Seit acht Jahrzehnten gestalten wir Bildungsräume, in denen Kinder und Jugendliche sich in ihrer Individualität entfalten und in einer lebendigen Gemeinschaft wachsen können, getragen von den Grundgedanken der Waldorfpädagogik. Das Wochenende vom 4. bis zum 7. September 2025 stand im Zeichen dieser lebendigen Gemeinschaft.
Den Anfang machte am Donnerstag ein Vortrag von Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer zum Thema Künstliche Intelligenz. Vor einem gut gefüllten Festsaal eröffnete er einen Einblick in die aktuelle weltweite Forschung mit Künstlicher Intelligenz und untermauerte mit einem Bericht zu interessante Studien, die mit dem Begriff „brain only“ arbeiten, neue – oder alte? – Tatsachen.


Der offizielle Festakt am Freitagabend bot einen Blick auf die Waldorfpädagogik und unsere Schule. Nach einem Rückblick unserer Schulleiterin Nadja Hinkel auf die Geschichte der Schule und die Persönlichkeiten, die die Anfänge geprägt haben, enstand ein Bild einer lebendigen, zukunftsweisenden Schule deren besondere Pädagogik von Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und vom Vorstand der Sparkasse Marburg-Biedenkopf, Andreas Bartsch, hervorgehoben wurde. Eva Wörner vom Vorstand des Bundes der Freien Waldorfschulen würdigte die Gründungsinitiative und die 80-jährige Arbeit von Lehrenden, Eltern und Schülerinnen und Schülern und erweiterte die Perspektive mit einem Blick auf die Waldorfschulbewegung weltweit. Elke Neuwohner, Stadtverordnetenvorstehrin, Schulärztin und Schulmutter an unserer Schule, würdigte die Waldorfschule als wichtigen Teil der Bildungslandschaft in Marburg und ließ das Publikum an der Erfahrung teilhaben, mit welchen Frage man sich konfrontiert sieht, wenn man sich füt die eigenen Kinder für die Waldorfschule entschieden hat. Unsere Schulsprecherin Philine Olias gab zum Abschluss einen Einblick in die Wahrnehmung einer Schülerin. Die Lehrenden bauen eine Beziehung zu ihren Schülerinnen und Schülern auf und kennen sie gut, das gilt auch umgekehrt. Aus dieser gewachsenen Beziehungsarbeit entsteht Vertrauen, das Lernen und individuelle Entfaltung möglich macht – ein Anspruch, dem sich jeder Lehrende an einer Waldorfschule stellen muss!






Der Festakt wurde umrahmt von einem festlichen Programm, das von Schülerinnen und Schülern gestaltet wurde. Der Musik-Leistungskurs eröffnete mit einem Werk von Louis-Claude Daquin unter der Leitung von Nicolo Sokoli die Veranstaltung. Eine Stabsequenz aus der Eurythmie zu Musik von Jens Rupp und unter der Leitung von Lilli Penert, die eine Gruppe der 7. Klasse zeigte, beeindruckte das Publikum und zeigte die Vielfalt der Ausdrucksmöglichkeiten von Eurythmie. Benjamin Lüttich (12. Klasse) ließ das Festpublikum ein weiteres Mal an seinem Ausnahmetalent teilhaben. Mit Ruhe und Bescheidenheit spielte er am Klavier „Lied ohne Worte“ op.19, No. 1 von Felix Mendelssohn und zauberte eine nachdenklich-feierliche Stimmung. Den musikalischen Abschluss gestalteten Marcel (13. Klasse, Violine) und Pascal Borggrefe (12. Klasse, Violoncello) mit Nicolo Sokoli am Klavier mit dem lebhaft-unbeschwerten Scherzo aus dem Klaviertrio Nr. 2 in G-Dur von Ludwig van Beethoven und entließ das Publikum in den geselligen Teil des Abends. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle für dieses festliche Rahmenprogramm!




Besonders gefreut haben wir uns über eine großzügige Spende der Sparkasse Marburg-Biedenkopf in Höhe von 800 Euro, die uns anlässlich unseres Jubiläums überreicht wurde. Wir danken herzlich für diese Geste der Anerkennung und Unterstützung. Die Spende hilft uns dabei, unsere pädagogische Arbeit weiter zu gestalten – mit Kreativität, Achtsamkeit und dem Blick auf das Wesentliche: den Menschen.


Der Samstag stand ganz im Zeichen des gemeinsamen Lernens, Spielens und Feierns beim Bildungsfestival und Sommerfest auf dem Schulhof und im Kindergarte. In zahlreichen Workshops konnten sich die Gäste Neues aneignen, auf dem Schulhof und dem Kindergartengelände gab es Spiele für Groß und Klein und vielerlei kulinarische Angebote sorgten für das leibliche Wohl. Im Ehemaligen-Café trafen sich alte Schulfreunde, Erinnerungen wurden ausgetauscht und Kontakte erneuert. In einer entspannten, fröhlich-festlichen Atmosphäre summte das gesamte Schulgelände und der Spätsommer zeigte sich von seiner schönsten Seite.









Das Abendprogramm eröffnete das Orchester mit einem festlichen Programm. Unter der Leitung der Musikkollegen Bettina Buchholz, Nicolo Sokoli und Jochen Wilmsmeyer wurde „Cumberland Cross“ von Carl Strommen, „Prélude“ von Marc Antoine Charpentier und Teile aus der „Feuerwerksmusik“ von G. F. Händel dargeboten. Als Besonderheit waren Ehemalige eingeladen, in diesem Projektorchester mitzuspielen und das entstandene Programm stimmte mit vollendeter Präzision und schwungvollen Klängen auf den Abend ein.
Auf dem Schulhof hatte währenddessen bereits die Band „Turbo Sapienowa“ aufgebaut und mit Buffet und Getränken wurde bis in die späten Abendstunden getanzt und gefeiert.


Die Zukunftswerkstatt am Sonntag fand mit der Fragestellung statt: Welche Erwartungen und Wünsche haben Eltern, Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und Freunde der Schule an die Waldorfpädagogik heute? Bis mittags wurde intensiv gearbeitet: Bewahren – Verändern – Impulse für die Zukunft – waren die Themen zu denen auch Wege aufgezeigt werden sollten. Vielen Dank für diese Arbeit!




Vielen Dank an alle, die zum Gelingen dieses Festwochenendes beigetragen haben, sei es als Gast oder als helfende Hand bei den verschiedenen Aktionen. Ein Festwochenende für unsere Gäste, aber vor allem für die Schulgemeinschaft: die Eltern, Schülerinnen und Schüler und die Lehrenden!
80 Jahre – das ist eine lange Zeit gelebter Pädagogik, voller Begegnungen, Entwicklungen und gemeinsamer Wege. In diesem Jubiläumsjahr erleben wir, wie viele Menschen und Institutionen sich mit unserer Arbeit verbunden fühlen – das berührt uns.
Auch die Kanzlei GWB Boller & Partner mbB hat uns mit einer Spende in Höhe von 300,- Euro bedacht. Wir danken herzlich für diese Unterstützung und das Vertrauen, das damit zum Ausdruck kommt.
Die Zuwendung fließt in unsere waldorfpädagogischen Projekte – in Räume, in denen Kinder und Jugendliche sich entfalten, kreativ werden und Gemeinschaft erleben können. Solche Gesten geben uns Rückenwind und machen Mut, unseren Weg weiterzugehen.